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01 November 2013

Ich streike!

"Heute gibt es um 14:30 Uhr Mittagessen." Mit einem Lächeln verkündet mein Vater diese Botschaft um 11:30 Uhr am Frühstücktisch. "Was? Das ist für mich viel zu früh." - "Eight brauch doch ihre 5 Stunden dazwischen." Ich frage mich, ob es wirklich Einsicht von meiner Mutter war, oder ob sie mich in diesen Moment verhöhnt hat, denn sie fügte noch etwas hinzu. "5 Stunden schaffe ich nicht, dann verhungere ich." Toll. In diesem Moment wünschte man sich nur, dass man allein wohnt und selbst alles machen müsste. Ist zwar anstrengender, aber man muss sich nach niemanden richten. "4 Stunden würden mir auch reichen." Eine Pause folgte, ehe mein Vater meinte: "Ok, dann essen wir um 15 Uhr." NEIN! "Das sind aber nur 3 1/2 h, dann bin ich noch nicht hungrig." - "Aber um 17 Uhr hat dein Vater mit deinem Bruder Training, die können nicht mit vollen Bauch trainieren."
Sehnlichst habe ich gehofft, dass sie Rücksicht auf mich nehmen würden und das Essen so zubereiten, dass es erst um 15:30 Uhr fertig ist, doch genau um 15 Uhr wurde zum Essen gerufen. Ich setzte mich an den Essenstisch und fing an mich mit meinen Eltern zu unterhalten, rührte dabei nichts vom Essen an (zum Glück muss sich jeder selber etwas nehmen und einem wird kein bereits gefüllter Teller vor der Nase gesetzt). Als mein Bruder mit seiner Freundin runter kam, fragte dann mein Bruder nach, ob ich nichts essen würde. "Ich habe noch keinen Hunger." Dann witzelten alle Beteiligten noch etwas darüber, ehe sie es bei diesem Thema beruhen ließen. Ich war überrascht. Ich hätte mit Ärger gerechnet, doch der blieb aus. Ich war schon ein Streitgespräch mit meinen Vater in Gedanken durch gegangen, aber dieses Gespräch würde nie statt finden. Hätten sie genau so locker reagiert, wäre nicht ein Gast bei uns? Später als der Tisch leer geräumt war - amüsanter weise habe ich das meiste abgeräumt & sogar den Tisch abgeputzt - fragte mich meine Mutter: "Wieso hast du nicht einfach früher gefrühstückt? Dann hättest du jetzt auch etwas mit uns essen können." Ich ließ es unkommentiert und dachte meinen Teil nur dabei: Das hätte euch auch nicht gefallen, diese Situation hatten wir schließlich schon mal.

1 Kommentar:

  1. Du hast das so schön erkannt.. es spielt tatsächlich keine Rolle, ob du ein paar Mal in der Woche zu Burger King oder so gehst. Das bewegt ja auch nicht so unglaublich viel. Hauptsache du wirst nicht die Stammkundin mit der King Krone auf'm Kopf! Aber ich glaube so sehr an dich, dass ich weiß, dass du das schaffst! Und wehe du lässt den Kopf hängen, sonst fällt die Krone!

    Ich war insgesamt bei vier Psychiatern, ein paar zuvor haben mir schon wahrmachen wollen, dass ich weder eine Depersonalisation, noch eine Schizophrenie, aber dafür alle anderen Diagnosen habe. Bei diesem Arzt jetzt habe ich komischerweise ein gutes Gefühl, aber ich lass meine Hoffnung mal im Hintergrund, sonst bin ich am Ende nur enttäuscht.
    Fühl dich gedrückt! ♥

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