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12 November 2013

Die Geschichte vom hässlichem Entlein

Wo endet das gesunde und beginnt das kranke Abnehmen? Schon seit längerem stelle ich mir diese Frage, wo die Schwelle zwischen den Beiden ist. Wann weiß ich, dass ich krank bin? Wahrscheinlich wenn es schon viel zu spät ist. Zwar denke ich im Moment sehr viel über Essen nach, was ich essen darf, zähle die Stunden/Minuten herunter, bis ich wieder was essen darf - aber ist das schon krank? Ich fühle mich nicht so. Ich jage auch keinem Skelett als Schönheitsideal nach, sondern lediglich einer schlanken Figur. Ich will einfach endlich dünn sein.

Schon immer war ich mollig, übergewichtig, wie auch immer man es nennen möchte. Noch nie war ich schlank, noch nie! Früher wurde ich mit den Worten "Das ist noch Babyspeck" vertröstet. Irgendwann war ich aber zu alt, als das es nach wie vor Babyspeck sein könnte, demnach wurde ich mit neuen Worten beruhigt "Das kommt noch. Du wächst noch und dann verteilt sich alles gleichmäßig du wirst schon sehen". Das hässliche Entlein wartete geduldig. Hoffte größer zu werden. Doch vergeblich. Der Wunsch zu einem schönen Schwan heranzuwachsen wurde nie erfüllt.

Ich fing mit Fußball an. Nicht nur, weil meine Eltern immer dachten, ich würde mal Fußballerin werden, nicht nur, weil ich nicht mehr reiten konnte, sondern um Sport zu machen, um abzunehmen. Doch tat sich diesbezüglich auch nie etwas. Ich blieb bei meiner Figur. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht, dass man nicht nur Sport machen musste. Aber mir war auch nicht bewusst, was passieren würde, würde ich keinen Sport mehr machen.


Es war im Winter. Dort schoss ich mein erstes Tor. Dabei bin ich jedoch mit einer Gegenspielerin zusammen geknallt. Meine Hüfte tat so weh und ich wurde nicht sofort ausgewechselt. Ich habe auf die Zähne gebissen und bin weiter gerannt, obwohl es sich so anfühlte, als würde sich meine Haut bis zum äußersten ausdehnen und würde langsam anfangen zu reißen. Wegen diesem Vorfall durfte ich 6 Wochen kein Sport machen. Ich habe aber nach wie vor gegessen wie zuvor. Folge davon war, dass ich zu nahm, besonders an den Oberschenkeln, so dass die Haut riss und Schwangerschaftsstreifen zurück blieben. Ein Grund weshalb ich nur noch lange Badeshorts trage, denn ich hasse diese Streifen.

Die Unzufriedenheit mit meinen Körper stieg, doch ich hatte nie etwas unternommen. Nie irgendetwas dagegen gemacht. Faulheit war wohl der ausschlaggebender Faktor, weshalb ich so spät damit angefangen habe, wo ich mir selbst sagte: Stopp! Wenn ich so weiter mache, werde ich so Enden wie ein Sumoringer. 

Und jetzt sind wir in der Gegenwart angekommen. Seit ich am abnehmen bin, habe ich bereits 8 kg abgenommen, die ich auch ständig halte. Doch will ich noch mindestens 8 kg verlieren. Wird es reichen? Werde ich mit 60 kg zufrieden sein, oder muss ich doch bis zu meinen 'Idealgewicht' abnehmen? Ich hoffe ich schaffe es irgendwann, ein Gewicht zu erreichen, eine Figur zu erreichen, die ich schon immer haben wollte. Der Wunsch zu einem schönen Schwan zu werden, besteht nach wie vor, doch dafür muss ich etwas tun und muss nicht untätig darauf hoffen, dass auf einmal ein Wunder geschieht.

1 Kommentar:

  1. Das mit den langen Badeshorts kenne ich nur zu gut :(

    Dein Blog ist uuunglaublich schön gestaltet <3

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