Crash-Kurs

In der 3. & 4. Stunde gab es an unserer Schule eine Veranstaltung. Ein Crash-Kurs von der Polizei, wo uns von mehreren Autounfällen berichtet wurde. Unsere Stufe enthält viele Fahranfänger, die gerade ihren Führerschein haben. Leute, die bereits einen Unfall mit erlebt haben oder mit so etwas nicht umgehen können, wurden gebeten nicht zu der Veranstaltung zu gehen. Falls während des Programms jemand nicht mehr konnte, konnte er in einem anderen Raum und mit welchen reden. Eins muss man allen Leuten in diesem Raum lassen. Niemand hat während der Präsentation einen Laut von sich gegeben & niemand hat applaudiert, als sich jemand vorstellte oder sich anschließend für die Aufmerksamkeit bedankte. Ich muss zugeben, ich habe alles mit weit aufgerissenen Augen betrachtet, ich war geschockt, aber mehr nicht. Mich erfüllte keine Trauer von den Sachen die ich sah, jedenfalls nicht so schlimm, dass ich sofort gehen musste.

Es war schon amüsant, dass mich schließlich mehrere Fotos von Kreuzen am Straßenrand so aus der Fassung gebracht hatten. Es war so harmlos und dennoch fanden vereinzelte Tränen ihren Weg über die Wange. Sie waren leise und dennoch tobte ein Wirbelsturm in mir. Mein Herz raste. Meine Freundin fing an mich zu streicheln und fragte ob alles in Ordnung sei. Ich blockte sie einfach ab, dass nichts sei. Es hatte nichts mit der eigentlichen Veranstaltung zu tun, nur diese Fotos waren mit der falschen Musik unterlegt worden.
Unheilig - Leben um zu sterben.
Das hat einen ganz anderen Hintergrund und ich hätte niemals gedacht, dass ein Lied mich zum weinen bringen würde. Vor zwei Jahren ist meine Oma gestorben, ich hatte nicht so viel mit ihr zu tun und habe demnach nur bei der Beerdigung geweint. Dennoch war ich etwas fertig von dem Ganzen und eine ehemalige Freundin riet mir, sich das Lied anzuhören. Ich tat es. Ich hörte es des öfteren und genau deswegen hatte ich geweint. Es hat mich an sie erinnert und die ganzen Kreuze hatten mir den Rest gegeben.