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14 Mai 2012

Gnadenlos

... nagt die Angst an mir.
Ich habe Angst sie zu verlieren. Ich merke Tag für Tag wie sie schwächlicher, schläfriger wird. Irgendwann wird sie für immer schlafen. Davor fürchte ich mich, eines morgens sie aus dem Zimmer meiner Schwester zu holen und sie dann dort regungslos in ihrem Körbchen liegen zu sehen. Das wäre für mich ein Horrorszenario, etwas wovor ich mich immer fürchte, wenn sie nicht immer sofort kommt, wenn man sie ruft.

Manche würden sagen: "Wieso machst du so einen Wind, dass ist doch nur ein Tier."
Aber das würden nur diejenigen sagen, die noch nie ein Tier besessen hatten, noch nie so etwas wunderbares als ihren Besitzt bezeichnen konnten. Hunde müssen gar nicht viel tun, um uns aufzumuntern, sie müssen einfach nur für einen da sein, sich an einem schmiegen, mehr brauchen wir nicht, um uns dann besser zu fühlen, egal wie scheiße der Tag war.

Bislang habe ich nur zwei Tode in meinen Leben miterlebt. Zum einen den meines Meerschweinchens und zum anderen der meiner Oma. Dadurch, dass ich mit meiner Oma nicht so viel Kontakt hatte, war es nicht so schlimm für mich wie für andere, die sie jeden Tag gesehen hatten. Und dennoch habe ich auf ihrer Beerdigung geweint.

Obwohl ich eher wenige Tode von Menschen & Tieren erlebt habe, kenne ich dennoch das Muster. Als erstes kommt die Ungläubigkeit, dann die Einsicht und schließlich die unbändige Trauer. Man glaubt, man würde nie wieder glücklich werden.

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