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03 Februar 2014

Schönes Gefühl

Am Wochenende hatte Rollo's Mutter ihren Geburtstag nachgefeiert und wir wurden gefragt, ob wir nicht helfen würden. Aufgrund dessen, dass wir so oder so nichts besseres vor hatten, haben wir zugestimmt und ihr dann bei den Vorbereitungen geholfen und haben uns nachher etwas um die Gäste gekümmert

Morgens war ich noch richtig gut gelaunt. Ich bin durch die Wohnung gehüpft, habe zu der laufenden Musik getanzt und war einfach nur aufgedreht. Die Waage hatte mir an dem Morgen 66,0 kg gezeigt und demnach hätte es einfach nicht besser sein können.
Bis der Tiefpunkt erreicht war.
Als ich mich für die Feier umgezogen hatte, fand ich mich plötzlich unglaublich fett und hässlich. Unteranderem wohl, weil das was ich anziehen wollte, nicht mehr so aussah wie in meiner Erinnerung. Das Oberteil hatte einfach einen sehr tiefen Ausschnitt und damit wollte ich dann lieber nicht rumlaufen.
Es folgten viele Tränen und Rollo war etwas überfordert mit mir. Ließ mir dann jedoch die Entscheidung, dass er mich entweder nach Hause brachte, oder ich wieder an meiner guten Laune anknüpfte. Eine Entscheidung die nicht schwer war. Ich wollte nicht nach Hause. Ich hatte meine Hilfe angeboten und wollte nun nicht wieder weg. Demnach habe ich Musik laut aufgedreht und mir andere Sachen angezogen, die wir noch vorher bei mir zu Hause aufgetrieben haben.

Zwar war es anfangs schwer auf gute Laune zu machen, doch nachher waren diese bösen Gedanken fort und mein Lächeln war echt und aufrichtig. Doch das war nicht das Beste an dem ganzen Abend.

Ich habe zwei Leute wieder gesehen, die ich schon lange nicht mehr gesehen hatte. An einem konnte ich mich gar nicht mehr richtig erinnern, weil ich ihn nur am Anfang der Beziehung gesehen hatte. "Ich habe Rollo erst mal gefragt, ob er eine neue Freundin hat, weil du dich so verändert hast." Ein freundliches Lächeln schenkte er mir, ich erwidere es und fragte mich, was nun kommen würde. "Du hast dich zum positiven verändert. Dir stehen die roten Haare richtig gut und wenn ich das sagen darf, damals hattest du noch mehr auf den Rippen. Du hast ordentlich abgenommen, nicht wahr?" Eine gute Freundin von Rollo's Mutter hatte es auch beiläufig erwähnt und nur anerkennend genickt. Nachher wollten beide dann noch wissen wie viel ich nun insgesamt weg habe. In dem Moment war ich so perplex, dass Kopfrechnen nicht mehr möglich war. Somit ließ ich sie einfach rechnen, indem ich ihnen mein Startgewicht und dann mein jetziges Gewicht nannte. 12 kg. In 1 Jahr und 4 Monaten. Es tat irgendwie gut so etwas zu hören. Eigentlich hatte ich an Heiligabend gehofft, dass unsere alten Nachbarn dazu etwas sagen würde, doch wurde ich da bitter enttäuscht. Leute aus meinem Umfeld, aus meiner Bekanntschaft, merken es nicht, oder sagen einfach nichts dazu. Dabei gibt es nichts schöneres, wenn es Leuten auffällt und sie etwas dazu sagen. An diesem Abend habe ich mein Lächeln keine Sekunde mehr verloren. Ich war froh, dass ich mich dagegen entschieden hatte, nach Hause gefahren zu werden und dann dort den Abend heulend auf dem Bett zu verbringen.

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