Seiten

04 Januar 2013

Ich lebe

... noch. Gestern hätte es vorbei sein können & das meine ich ernst. Wir haben gestern einen Spieleabend gemacht. Bei alltäglichen Dingen ist man unvorsichtig, macht sie ohne darüber nachzudenken. Zack! Im den einem Moment lachte man noch herzhaft & im nächsten steht man bereits zwischen Leben uns Tod. Ich habe Tee getrunken und mich verschluckt. Etwas was man schnell mit husten los wird. Diesmal aber nicht. Es war entweder zu viel oder es war schon zu tief in die Lunge eingedrungen. Ich hustete, bekam keine Luft mehr, würgte. Machte alles erdenkliche, um die Flüssigkeit aus meinen Lungen zu bekommen. Die anderen dachten anfangs, es wäre nicht so schlimm, bis sie begriffen: es ist ernst.

Die Schwester meines Freundes klopfte mir auf meinen Rücken. Ich stand auf und ging zum Waschbecken, weil ich glaubte, jeden Moment kotzen zu müssen. Vor Anstrengung des Lebenserhalts flossen viele Tränen über meine Wangen. Nach etwa einer halben Minute - für mich kam es in dem Moment länger vor - war es vorbei. Ich lebe! Ich habe es geschafft die Flüssigkeit raus zu bekommen. Während ein Freund den Tisch sauber machte, Tee war auf die Tischdecke gekommen, wischte mein Freund meine Tränen weg. Er hatte nicht viel gemacht, anfangs nur gelacht. Aber ich kann es ihm nicht übel nehmen. In solchen Situationen ist man unfähig & weiß einfach nicht, was man tun soll. Das Ganze ging so schnell, da gab es keine Zeit dafür, dass mein gesamtes Leben vor meinem Auge ab lief. Darüber hatte ich in diesem Moment auch gar nicht nachgedacht. Da zählte nur eins: das Überleben! Mehr nicht.

Gestern war nicht das erste Mal, wo ich beinahe gestorben wäre. Bereits mit 4 oder 5 Jahren (keine Ahnung wie alt ich da war, jedenfalls jünger als 7 Jahre) wäre ich beinahe in einem Hallenbad ertrunken. Ich war klein, mochte die Schwimmflügel nicht. Ich bin ein ungeduldiges Kind - nach wie vor. Anstatt auf die anderen zu warten, spurtete ich voraus. Die Rutsche war in meinen Blickfeld gekommen. Ich wollte unbedingt rutschen! Ich tat es. Doch war das Wasser tiefer als gedacht. Ich ging unter. Ich konnte noch nicht schwimmen. Vor Schreck hatte ich den Mund aufgemacht und die gesamte Luft aus meinen Lungen gepresst. Ich strampelte, war voller Panik. Hätte eine alte Frau mich damals nicht gerettet, dann wäre ich jetzt nicht hier.

Leute, passt auf euch auf! Das Leben kann so schnell vorbei sein!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen