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26 September 2013

"Es wird alles gut. Ich bin bei dir. Keine Sorge." Sachte strich ihr immer wieder über das Fell, schon beinahe automatisch.. Immer wieder flüsterte ich ihr aufmunternde Worte zu, damit sie wusste, dass ich bei ihr war.

Unsere Hundin ging es heute nicht so gut. Sie saß einfach nur da und sah zu Boden. Rührte sich keinen Militmeter, als meine Mutter sie aufforderte mit ihr ins Zimmer zu kommen. Nach dem 10ten Versuch meinte ich nur zu meiner Mutter: "Lass' sie, bestimmt hat sie ihre Gründe, dass sie nicht mit kommen will. Ihr geht es nicht gut." Und wie ihr es nicht gut ging.

Nach den vielen Streicheleinheiten und liebgemeinten Worten legte sie sich auf die Seite. Schweres Atmen konnte man hören, irgendetwas stimmte da nicht. Schon dumm, dass wir nicht ihre Sprache sprechen, nicht einfach abklären können, was los ist. Nein, man sitzt nur hilflos da und streichelt mit beruhigende Worte den Hund.

Doch irgendwann beschleicht einem eine böse Vorahnung. Was ist, wenn es jetzt so weit ist? Sie ist nicht mehr die Jüngste, 12 oder 13. Irgendwann wird gewiss der Tag kommen, doch sollte er nicht heute kommen. Neben den Worten, dass alles wieder gut werden würde und ich bei ihr war, flossen Tränen. Ich konnte nicht mehr anders. Ich hatte das Schlimmste im Kopf und ich wusste was folgen würde. Ich musste sie verlassen, zur Arbeit aufbrechen und ich hatte keine Ahnung wann meine Geschwister aufstehen würden.

Ihr Blick verursachte einen Stich in meinen Herzen, als ich die Treppen runter ging. Es tat mir so Leid, ich wollte sie nicht alleine lassen. Was sie wohl von mir dachte in diesem Moment? Wahrscheinlich das selbe wie ich - ich lasse sie im Stich, obwohl es ihr nicht gut geht und man besonders in solchen Momenten bei einem sein sollte.

Ich hoffe nur, dass nicht das Schlimmste eingetroffen ist. Bei dem Gedanken nach Hause zu fahren wird mir komisch. Ich habe Angst davor, wenn das passiert ist. Denn dann habe ich sie in ihren letzten Minuten, Stunden allein gelassen.

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